Turbo-Muskelwachstum bei Hollywoodstars (Teil 1): Ist das normal?

Regelmäßig pimpen männliche Schauspieler ihre Muskeln binnen weniger Wochen so auf, dass der Gedanke an Anabolika ganz automatisch kommt. Doch stecken wirklich fragwürdige Taktiken dahinter? Wir haben nachgeforscht.

Muskelberge bei Dwayne Johnson und Christian Bale

Dwayne „The Rock“ Johnson („Baywatch“) ist wohl das aktuellste Beispiel und gleichzeitig ein Dauerbrenner: Sein Körper, besonders seine Oberarme, haben den Umfang gewöhnlicher Oberschenkel. Ins Staunen versetzt auch Christian Bale. Für seine Rolle in „Batman“ nahm er ordentlich an Muskelmasse zu, insgesamt 45 Kilogramm, in nur fünf Monaten.

Wie ist das möglich? „Es gibt nur wenige Studien zu dieser Frage, aber mehrere brauchbare Modelle, mit denen sich der maximale Muskelaufbau abschätzen lässt“, sagt Michael Behringer. Der Sportmediziner beschäftigt sich am Institut für Trainingswissenschaft der Deutschen Sporthochschule Köln mit dem Schwerpunkt Muskelforschung. Wie viel jemand an Muskelwachstum zulegen kann, hängt natürlich vom Trainingszustand ab. Wer untrainiert ist und mit einem harten Workout-Programm beginnt, kann im ersten Jahr bis zu 10 Kilo zulegen. Das geht aus einem Modell von Lyle McDonald hervor. Im zweiten Jahr sind es demnach deutlich weniger, nämlich 4,5 bis 5,5 Kilogramm, im dritten Jahr nur noch drei Kilogramm.

Weitere Modelle kommen zu ähnlichen Ergebnissen. So besagt das Alan-Aragon-Modell, dass monatlich je nach Trainingszustand ein Muskelwachstum von 0,25 Prozent (sehr trainiert) bis 1,5 Prozent (untrainiert) des Körpergewichts möglich ist.

Stoffwechsel mit bestimmten Voraussetzungen

Neben dem Trainingszustand spielen aber auch körperlich Voraussetzungen eine große Rolle. So teilt man Menschen in drei Stoffwechseltypen ein, die unterschiedliche Veranlagungen haben und Voraussetzungen mit sich bringen. Das Modell gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Ektomorphe Typen haben große schlanke Körper und wirken etwa schlaksig. Sie müssen hart an sich arbeiten, um so muskulös auszusehen wie „The Rock“. Endomorphe Typen sind eher stämmiger Natur: Bei ihnen ist es fast unmöglich, dass Muskelberge unter der Fettschicht hervortreten können. Athletische Typen, die mesomorphen Typen, hingegen haben den Joker gezogen: Sie sind von Natur aus bulliger und bauen Muskeln in Windeseile auf.

Helfen die Stars mit Doping nach? Lesen Sie Teil 2 hier.