Mitch Winehouse lästert über Entzugskliniken

Der Vater von Amy Winehouse hat eine Menge Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in England. Sein Fazit: Nur Drogenabhängige mit Geld oder Kriminelle bekommen Hilfe.

Mitch Winehouse ist Vater einer 26-Jährigen, die seit Jahren gegen ihre Drogen- und Alkoholsucht kämpft. Von der Hilfe, die ihr dazu vom Staat zur Verfügung stehen würde, hält der Altvordere jedoch nichts: In seinen Augen wird in England nur behandelt, wer genug Geld auf dem Konto hat. Das führt laut Mitch dazu, dass mittellose Abhängige Straftaten begehen, um von einem Richter mit einem Entzug bestraft, besser gesagt belohnt zu werden.

„Die Leute begehen auf jeden Fall Verstöße, um die Chance zu erhalten – und es ist nur eine Chance – in Behandlung zu kommen“, erklärte Mitch am Dienstag, 20. Oktober, auf der Versammlung des British Home Affairs Select Committee, das sich um das Problem des Kokainhandels in England kümmert.

Die langwierigen Bearbeitungsprozesse solcher Fälle stehen einer schnellen Genesung aber entgegen, so Mitch weiter: „Das Problem, das wir bei unseren Recherchen in London herausgefunden haben, ist, dass es ein Jahr dauert, bis eine Behandlung überhaupt beginnt. Das ist sehr schwer. Der Grund dafür ist, dass der Großteil der Finanzierung vom Strafjustizsystem aufgebraucht wird.“

Als Lösung schlägt der besorgte Vater vor, mehr Geld in Rehabilitationsprogramme für Abhängige, die keine Straftat begangen haben, zu stecken.

Mitch regte sich auch über den Ex-Mann seiner Tochter auf. Im Juli 2008 war Blake Fielder-Civil zu 27 Monaten Haft wegen Körperverletzung und versuchter Rechtsbeugung verurteilt worden, wurde aber frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen und in ein stationäres Entzugsprogramm geschickt.

Wütend sagte Mitch: „Kriminellen wird ein stationäres Entzugsprogramm als Alternative zum Gefängnis angeboten. Aber gesetzestreue Menschen verlieren und sehen keine Chance auf Hilfe. Es gibt nur wenig Hilfe für Familien, besonders, wenn ihr Verwandter ein nicht straffälliger Abhängiger ist.“

Auch im Umgang mit Heroinabhängigen wünscht sich Mitch eine Neuerung: Die Suchtkranken sollen Heroin verschrieben bekommen, damit sie keine Straftaten mehr begehen.