Die französische Filmwoche in Berlin

Vom 1. bis zum 7. Dezember 2011 zog es im Rahmen der 11. Französischen Filmwoche bekannte Schauspieler und Regisseure des frankophonen Kinos in die deutsche Hauptstadt, wo sie ihre neuesten Werke präsentierten. Die Palette reichte von der animierten Komödie „Le chat du rabbin“ bis zu bewegenden Dramen wie dem Kulturfilm „Sarahs Schlüssel“. Insgesamt wurden dieses Jahr 18 emotionale, lustige, tragische und anrührende Werke aus Frankreich, Belgien, Québec und der Schweiz zum ersten Mal in Deutschland vorgeführt.

Erfolgreicher Auftakt mit „Intouchables“

Die Eröffnung läutete am 1. Dezember der Kulturfilm „Ziemlich beste Freunde“ (Intouchables) im Kino International ein, der in Frankreich bereits große Erfolge gefeiert hatte. Die rasante Tragikomödie berichtet von der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Personen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Philippe ist ein vom Hals abwärts gelähmter Aristokrat, Driss ein vorlauter Schwarzer aus der Banlieue, der sich um seine Sozialhilfe zu sichern, bei Philippe als Pfleger bewirbt. Das Aufeinanderprallen dieser beiden gegensätzlichen Lebenswelten fasziniert und berührt.

Animationsfilme und oscarreife Dramen

Ebenfalls sehr emotional ist die deutsch-französische Ko-Produktion „Was, wenn wir alle zusammenziehen?“, die das Älterwerden von fünf Freunden in einer gemeinsamen WG schildert. Für Abwechslung und viele Lacher sorgten die Animationsfilme „Le chat du rabbin“ und „Une vie de chat“, auch die Verfilmung des Kinderklassikers „Krieg der Knöpfe“ setzte neue Akzente. Das Drama „Sarahs Schlüssel“, das von einer amerikanischen Journalistin berichtet, die während ihrer Recherchen zu den grausamen Judendeportationen in Frankreich, auf die Geschichte eines kleinen Mädchens stößt, die wiederum in Verbindung mit einem Familiengeheimnis steht, bewegt zutiefst und besticht vor allem durch die exzellente Leistung der Hauptdarstellerin Kristin Scott Thomas. Den fulminanten Schlusspunkt der 11. Französischen Filmwoche in Berlin bildete das autobiografische Drama „La Guerre est Déclarée“, in dem ein junges Elternpaar gegen den lebensbedrohliche Hirntumor seines Kindes kämpft. Der von den Kritikern sehr positiv aufgenommene Film geht bei den diesjährigen Oscars als bester fremdsprachiger Film ins Rennen.

Highlights

Alle Filme wurden im Originalton ausgestrahlt, die meisten waren zudem mit deutschen oder englischen Untertiteln versehen. Spielstätten waren das Kino International, das Cinéma Paris, das Passage Kino in Neukölln, das Institut Français de Berlin und das Filmtheater am Friedrichshain. Ein besonderes Highlight stellte das kostenlose Konzert der französisch-schweizerischen Schauspielerin Irène Jacob dar.