Kate Moss in der Kritik

Kate Moss hat eine Kontroverse ausgelöst, nachdem sie in einem Interview eine Äußerung machte, die als Befürwortung von Magersucht interpretiert werden könnte.

Das britische Model erklärte, dass man nach Devisen leben sollte – und trat damit in ein mediales Fettnäpfchen. „Es gibt viele Devisen. Zum Beispiel ‚Nichts schmeckt so gut wie Dünn-Sein sich anfühlt'“, erklärte sie im Interview mit der Fashion-Webseite ‚WWD‘. „Das ist eine von ihnen. Man versucht sich zwar daran zu halten, aber es klappt nie.“

Ähnliche „Devisen“ kann man auf Magersucht befürwortenden Webseiten finden, so zum Beispiel auf ‚Starving For Control‘ (zu Deutsch: Hungern für Kontrolle), auf der der Slogan „Nichts schmeckt so gut wie es sich anfühlt, dünn zu sein“.

Moss wird nun vorgehalten, junge Menschen zu ermutigen, Essstörungen zu entwickeln.

Dr. Anthea Fursland, eine Psychologin, die sich auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert, verrät: „Dieser Spruch wird auf Anorexie-Webseiten benutzt, um sich selbst und einander zu bekräftigen und dünner zu werden.“ Das Problem an der Sache sei vor allem Moss‘ Promi-Status, meint Fursland besorgt. „Ich glaube, es könnte einen ziemlich großen Einfluss haben, wenn jemand, der so berühmt ist, so etwas sagt. Sie beglaubigt einfach eine Überzeugung, von der wir uns zu entfernen versuchen. Wenn sich solche Menschen schon an der Schwelle befinden und sich verletzlich fühlen, dann könnte sie das wieder dazu bringen, sich dünn zu hungern.“

Katie Green, die dieses Jahr eine Kampagne gegen Size 0 in Großbritannien ins Leben rief, hat sich ebenfalls über den Ausspruch der 35-jährigen Werbe-Ikone echauffiert. „Allein im Vereinigten Königreich gibt es 1,1 Millionen Essstörungen. Kate Moss‘ Kommentare werden wahrscheinlich noch mehr hervorrufen.“