John Travolta: Aussage vor Gericht

Schauspieler John Travolta musste sich gestern vor einem Gericht auf den Bahamas stellen. Er musste wiedergeben, wie er Anfang des Jahres versucht hat, das Leben seines Sohnes Jett zu retten, nachdem der Sohn einen schweren Anfall in der Familienresidenz in der Karibik erlitten hatte.

John Travolta hatte Tränen im Gesicht, als er am Mittwoch, 23. September, in Nassau als Zeuge im Gericht gegen einen Rettungssanitäter und dessen Anwalt aussagen musste. Beide hatten versucht, Travolta zu Jahresbeginn im Rahmen des tragischen Todes seines 16-jährigen Sohnes um etwa 20 Millionen Euro zu erpressen.

Travolta wandte sich an die Geschworenen: „Ich wurde von dem Kindermädchen meines Sohnes geweckt, das an die Tür hämmerte und meinte, dass Jett bewusstlos sei. Ich rannte mit meiner Frau nach unten, um meinem Sohn zu helfen. Ich sah ihn auf dem Badezimmerboden liegen. Jeff Kathrein, sein anderer Aufseher, und eine Angestellte versuchten es mit Herz-Lungen-Reanimation. Ich übernahm für die Frau. Jeff machte Herzmassage und ich Mund-zu-Mund-Beatmung. Ich fragte, ob ein Krankenwagen gerufen wurde und man sagte mir ‚Ja‘.“

Dann sagte der Schauspieler aus, dass ein Defibrillator angewendet wurde. 40 Minuten später kamen die Sanitäter und Jett wurde auf eine Krankentrage gelegt. Travolta erzählt: „Ich sprach mit dem Krankenwagenfahrer und fragte ihn, ob er uns zum Flughafen bringen könnte.“

Im Vorfeld des Prozesses ging das Gerücht um, dass der ‚Pulp Fiction‘-Darsteller seinem Sohn die Behandlung durch Ärzte verweigert und ihn stattdessen in ein Krankenhaus in die USA bringen lassen wollen. Ein Sanitäter soll dem Schauspieler anschließend ein Formular zur Verweigerung ärztlicher Behandlung gegeben haben. Ein Polizist soll bezeugt haben, dass Travolta unterschrieb.

Der Richter fragte Travolta, ob er sich den Text des Dokuments durchgelesen hatte, bevor er er seine Unterschrift gesetzt hat. Travolta verneinte und begründete dies mit: „Zeit war kostbar.“

Travolta bestätigte dem Richter, dass er darauf bestanden habe, dass sein Sohn in ein amerikanisches Hospital gebracht werde. Er könne nicht nachvollziehen, warum Jett dann doch zum örtlichen Rand Memorial Hospital gebracht wurde. Dort wurde er für tot erklärt wurde.

Zum ersten Mal gab Travolta zu, dass sein Sohn Jett Autist war. Die bisher kursierenden Gerüchte hatte er nie offiziell bestätigt.

Er sagte aus: „Mein Sohn war autistisch und er litt an Anfällen alle fünf bis zehn Tage. Seine Anfälle dauerten 45 Sekunden bis hin zu einer Minute und anschließend schlief er für 12 Stunden.“

Der Sanitäter Tarino Lightbourne und dessen Anwalt Pleasant Bridgewater stehen unter Verdacht, versucht zu haben, den Schauspieler John Travolta zu erpressen.